loader image

Der erste Zinsentscheid, den die neue SNB-Führung unter Präsident Martin Schlegel gefällt hat, ist ein aussergewöhnlicher. Er zeigt, dass die SNB ein Abgleiten in Richtung Deflation energisch bekämpfen will.

Für die nächsten Quartale erwartet die SNB einen weltweit nachlassenden Inflationsdruck und eine wieder etwas stärker wachsende Weltwirtschaft, wobei sie festhält, dass dieses Szenario bedeutenden Risiken unterliegt. Zunehmende oder nachlassende geopolitische Spannungen und Politikänderungen nach dem Machtwechsel in den USA könnten die Aussichten substanziell verändern. In ihrem Basisszenario erwartet die SNB für die Schweiz im laufenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von 1,0 Prozent, im 2025 ein nur leicht stärkeres Wachstum von 1,0 bis 1,5 Prozent.

Der deutlich gesenkte Leitzins wird absehbar die Kosten für Hypotheken senken, die Bestandesmieten wieder etwas reduzieren und die Hauspreise erneut in die Höhe treiben.

Prävention von Deflation und Negativzinsen

Der grösser als übliche Schritt der SNB signalisiert entweder eine ernsthafte Angst vor Deflation, also dass die Preisentwicklung über längere Zeit negativ werden könnte, oder aber den Willen, die Teuerung und damit die Inflationserwartungen nicht mehr in der unteren Hälfte des Zielbandes bzw. in der Nähe von null zu tolerieren. Die veränderten Erwartungen sollten in der Theorie auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass die SNB nicht erneut zum Mittel von Negativzinsen Zuflucht nehmen muss.

Doch Sorge und Unsicherheit erhöhen auch die Kauf- und Investitionszurückhaltung. In Zeiten der Negativzinsen hatte sich die Sparneigung teilweise erhöht und ist nicht gesunken. Es gibt zudem valable Argumente dafür, dass das reale Wirtschaftswachstum von der Geldpolitik längerfristig nicht beeinflusst werden kann und zu viel Stimulus bloss zu mehr Inflation führt.

Hier zum Beitrag der NZZ.

Eine Immobilie zu vermieten/verkaufen? Wir beraten Sie gerne unverbindlich.